24h Rennen Nürburgring 2007

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  Den Start erlebte ich von keinem geringeren Standort als der Mercedes-Tribüne am Castrol-S. Nachdem sich seit 13.30 Uhr der Himmel bereits heimlich still und leise zugezogen hatte, erfolgte pünktlich um 14.30 durch einen riesigen gezackten Blitz der Startschuss zu einem standesgemäßen Unwetter. Während sich innerhalb von 10 Minuten das Castrol-S in eine beschauliche aber noch harmlose Pfützenlandschaft verwandelte, hatte sich am tiefsten Punkt der Nordschleife ein ca. 20 Meter breiter, knöcheltiefer Strom aus Wasser und Erde gebildet, der ungeniert seinen Weg aus der Leitplanke quer über die Rennstrecke verfolgte und von Wehrseifen und Bergwerk her zusätzlich mit Wasser versorgt wurde. Nachdem das Wetter so die Machtverhältnisse klargestellt hatte, ließ der Regen nach 30 min wieder nach und so wurde nach umfangreichen Reinigungsarbeiten das Feld um 16.51 Uhr nach 2 Einführungsrunden in das eigentliche Rennen geschickt.
  Das insgeheim erwartete Unfallchaos blieb übrigens aus. Bis auf ein paar harmlose Dreher in den ersten Kurven überstand das gesamte Feld ohne größere Blessuren die Startphase.
  Langeweile war trotzdem nicht angesagt. Der auf Pole liegende Manthey-Porsche wurde noch vor der ersten Kurve Opfer der Viper sowie des Aston Martin. Während die Viper in der Ford-Kurve durch einen Ausritt ins Kiesbett unfreiwillig wieder Platz machte, legte der Aston Martin ein furioses Anfangssolo auf den Nordschleifenasphalt und führte das Feld als Spitzenreiter durch die ersten Rennrunden.
  
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  18:00 Uhr gings dann mit dem shuttle-bus zurück zum schwalbenschwanz und von da an zu Fuß entgegen der Fahrtrichtung immer an der Strecke entlang. Ca. um Mitternacht waren wir dann nach mehreren Pausen bis zum Karussell gelaufen. Erstaunlicherweise hatte ich an bestimmten Abschnitten echt Schwierigkeiten, die Strecke anhand der Nachbildung von GT4 wiederzuerkennen. So ist z.B. die kurze Gerade zwischen den beiden Rechtskurven am Brünnchen im Original nicht mal halb so lang wie auf der Playsie. Ganz zu schweigen vom Höhen- und Kurvenprofil von der Hohen Acht bis zum Brünnchen. Da wurden bei der Nachbildung irgendwie ein paar Kurven eingespart.
  Intelligenterweise hatte man den 20 Schnellsten aus dem Qualifying ein blaues Blinklicht hinter die Frontscheibe eingebaut. Das sah dann nachts im leichten Nebel ungefähr so aus:
  
  Von rechts tauchen schemenhaft 4 Lichtpaare auf ganz vorn ein relativ düsteres Flackern (Polo), dahinter schon das kräftigere Licht von nem A4-Tourenwagen und nem 3er BMW und von ganz hinten die Scheinwerferbatterie eines Porsche GT3 mit der blauen Blinkleuchte in der Frontscheibe und zusätzlicher Lichthupe. Und weil es in dem angesprochenen Abschnitt praktisch keine Gerade gibt, treffen sich diese ungleichen Gegner natürlich immer eingangs, ausgangs oder mitten in einer Kurve.
  
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  Eindeutiger Sieger in der Soundwertung war die Viper. Da konnte man auch mal nachts 50 Meter entfernt neben nem Musikzelt stehen, dieses unvergleichliche Donnern kündigte sich schon 3 Sekunden an, bevor das Auto vorbeikam. Auf den akkustischen Plätzen folgten Gallardo (wie die Viper, aber nicht so niedertoutig), der AstonMartin (richtig satter heller Trompetenton) und die Porsche-Armada, die gegen den Klangteppich der Konkurrenz schon fast als Einheitsbrei eingestuft werden konnte.
  
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  3:00 Uhr waren wir zurück am Schwalbenschwanz und der sich stetig verdichtende Nebel sorgte um 4:00 Uhr bei einer Sichtweite von etwa 50 Metern für eine 5-stündige Unterbrechung des Rennens. Also konnte man erst mal ne Runde pennen, ohne was zu verpassen.
  
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  Sonntag um 9:00 Uhr war dann gemütliches Aufstehen angesagt. Über der Rennstrecke und dem Campingplatz lag eine himmlische Ruhe (auch die Techno-Freaks auf dem Campingplatz hatten die Unterbrechung für ein Schläfchen genutzt). 9:30 gings dann los mit dem Re-Start. Da wir den Abschnitt Schwalbenschwanz nun ausgiebig kannten, fiel der spontane Entschluss: Zelt abbauen, alles einpacken und mit dem Auto quer durch die Nordschleife in Richtung Breitscheid. An der Bergab-"Rechts-Links-Rechts-Schikane" kurz vor der Ex-Mühle fand sich auch ein lauschiges Plätzchen am Hang, welches eine gute Übersicht von der Anbremszone bis zum Schikanenausgang bot. Pünktlich um 13:00 setzte dann der von mir schon erwartete zweite Regenschauer ein. Nicht so heftig wie der erste aber dafür länger anhaltend. Interessant war besonders, daß die Streckenposten in der Anbremszone den schwächeren Autos munter die blaue Flagge schwenkten, diese aber aufgrund der Streckenverhältnisse die GT-Boliden zum Teil hinter sich lassen konnten.
  An dieser Stelle noch mal Danke an den unbekannten Fanblock, der uns während des Regens ein überdachtes Plätzchen zur Verfügung stellte.
  
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  Leider konnten wir uns den Zieleinlauf nicht mehr live anschauen, da der geplante Zeitpunkt von 16:50Uhr unserer Zeitplanung einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. 14:00 Uhr machten wir uns in Richtung Norden auf den Heimweg.
  
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  Abschließend bleibt mir nur zu sagen, was schon zu Beginn dieses Beitrags steht: Es war einfach
  
  OBERHAMMERAFFENMEGASUPERGEIL
  

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  während des Rennens einmal komplett um die Nordschleife laufen (is auf jeden Fall zu schaffen, die reine Laufzeit vom Schwalbenschwanz bis zum Karussell war eine reichliche Stunde)
  
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  an einer richtig geilen Stelle ein großes Zelt mit GTTempel-Logo. Drin PS3 mit Lenkrädern und das 24 h Rennen vorher einmal komplett daddeln.
  

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Bundo: 20.06.2007 14:41.