24h Rennen Nürburgring 2010

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  Meinen ursprünglichen Plan, mit dem Fahrrad zum Nürburgring hinzufahren, verschob ich schweren Herzens auf 2011. Erstens hätte ich meine Kleine gleich ganze 8 Tage nicht gesehen, zweitens bin ich doch zur Zeit etwas untrainiert für 5x120 km pro Tag und meine Frau hats mir dann auch etwas ausgeredet, nach dem Motto: Fahr mal mit dem Auto und nächstes Jahr bereitest du dich richtig vor und dann klappts auf jeden Fall.
  
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  Ein weiterer Vorteil war, daß ich mich doch ein paar Tage der konkreten Vorbereitung widmen konnte. Nach drei Jahren campen direkt auf der Wiese und teils doch arg unbequem, weil schräg, wurde die ganze Sache etwas professioneller angegangen.Mit meinem Vater hatte ich da genau den Richtigen dabei und so bastelten wir uns bei ihm daheim aus ner alten Tischtennisplatte, einigen Dachlatten, drei 25cm dicken angespitzten Rundpflöcken, Nägel und Schrauben eine im Auto transportable Zeltplattform. Kommentare am Ring: Na wie geil ist das denn?...Seid ihr Zimmerleute?...Sagt bloß ihr habt eine Wasserwaage dabei?... (Natürlich!!!) Aufbauzeit zu zweit etwa anderthalb Stunden. Siehe Bilder 1 und 2. Das Auto daneben gestellt und eine 6mx6m Bauplane drüber gespannt, in der Mitte noch einen Bock aus Dachlatten gebaut und fertig war unser Domizil. Durch die Plane hatten wir morgens bei 3-5°C Außentemperatur(!!) ein trockenes und dementsprechend warmes Zelt, hätte nie gedacht, daß das so viel ausmacht. Jedenfalls konnte man sich im Zelt morgens umziehen ohne zu frieren.
  
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  Vom Programm her sehr positiv fand ich, daß diesmal alle Trainings und Rennen auf dem Gesamtkurs stattfanden, dadurch verpaßte man nichts auch wenn man mal einen Tag nicht am GrandPrix-Kurs war.
  
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  Sehr beeindruckend waren die ADAC24h-Classics. Ca. 200 Fahrzeuge bis zurück in die 50er Jahre, das war echt sehenswert. Besondere optische und akustische Leckerbissen: Porsche356, AC Cobra, Ford Fairlane, BMW M1, Morgan Plus8.
  
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  Wir waren sehr viel unterwegs, ich schätze mal wir haben von Donnerstag früh bis Sonntag etwa 100km zu Fuß zurückgelegt. Aufgrund der wirklich eisigen Temperaturen in den ersten Tagen war es eh zu kalt, um irgendwo länger sitzen zu bleiben und außerdem kannte mein Vater die Strecke ja noch nicht. Also folgte gleich am Donnerstag eine spontane Komplettumgehung der Nordschleife mit anschließender Fahrerlagerkurzbesichtigung.
  
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  Freitag war dann Kulturteil, sprich, wir machten uns auf den Weg zur Nürburg und nahmen die Gegend vom Burgturm aus in Augenschein. Dann gings zum Zeittraining wieder an die Strecke. Da folgte dann das nächste Highlight:
  
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  12:45 Uhr Trainingsbeginn. Paar Min später fährt der Manthey Nr.1 raus, fährt zwei Warmfahrrunden auf dem GP-Kurs, anschließend einmal komplett rum und knallt gleich aus dem kalten heraus eine 08:30min auf den Asphalt. Dann erst mal rein und schaun, was die Gegner so machen. Ca.ne halbe Stunde vor Ende kam dann endlich mal der erste Audi mit ner 08:27, es folgten drei weitere Audi und noch zwei Porsche von Mamerow und der Manthey Nr.12. Und was machte die Nr.1? Nix. Frei nach dem Motto: Dann sind wir eben nicht sofort auf Platz1. Lieber heute nichts mehr riskieren und morgen im Rennen werdet ihr Jungs aus Ingolstadt schon sehn, wer der schnellste ist.
  
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  Es folgte das oben erwähnte Classic-Rennen. Besonders beeindruckend ein Fiat500. Das sah echt witzig aus, wenn der mit dem fast zweieinhalbmal so langen Ford Fairlane zusammen um die Ecke bog.
  
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  Dann kam der lang ersehnte Samstag nachmittag. Endlich mal Sonnenschein und endlich das heiß ersehnte materialmordende 24h Rennen.
  Wer den genauen Rennverlauf wissen möchte:
  Link
  Hier gibt es alle Trainings sowie stündlich den Zwischenstand vom Rennverlauf als pdf-Download.
  Von mir an dieser Stelle meine persönlichen Highlights:
  
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  Den Start nahm ich von der Mercedes-Tribüne aus in Augenschein.
  
  Alle die irgendwie spekuliert hatten ,daß der Manthey Nr. 1 diesmal nicht 100%ige Siegchancen hatten, wurden sechs Kurven nach der Start-Ziel-Linie eines Besseren belehrt und auch den anderen blieb echt die Kinnlade unten hängen. Auf der Ziellinie noch 7., in der ersten Kurve 5. und in der Schuhmacher Kurve (früher Castrol S) bereits 1. das war echt mal der genialste Blitzstart, den ich jeh live gesehen hab. Der Porsche hatte eine Grip, das war echt unglaublich. Wie ein heißes Messer durch die Butter gings durch die Gegner und am Ende der ersten Runde betrug der Vorsprung am Ende von Start-Ziel bereits knapp 100 Meter. Und so spulte der gelb-grüne Zuschauerliebling ein Programm ab, daß einem die Spucke wegblieb. Alle 8 Runden an die Box und sonst Vollgas. Am Ende der siebten Stunde betrug der Vorsprung auf den zweitplatzierten Audi R8 mit der Nr.2 schon über eine Runde!!!
  
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  Leider war die Manthey Nr.1 Show kurz darauf vorbei. Bei einem Überrundungsmanöver im Abschnitt Pflanzgarten verlor der Fahrer des zu überrrundenden Fahrzeugs die Kontrolle, kollidierte mit dem Porsche und beendete jäh alle Siegträume des Manthey-Teams Nr.1
  
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  24:00 Uhr gings ins Zelt und an dieser Stelle den Jungs neben uns am Schwalbenschwanz hiermit eine Ansage: Nächstes Jahr lauf ich nicht dreimal nachts zur Security, da zieh ich euch den Stecker persönlich aus der Anlage und zwar mit nem Seitenschneider.
  
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  Aber die Freude bei Audi währte nicht lange. Wie schon 2009 blieb das Technikpech den Ingolstäfdtern treu und so lag am Sonntag morgen der Hybrid-Porsche von Manthey in Führung. Der als rollendes Labor bezeichnete Wagen verpaßte den Sieg nur knapp. Zwei Stunden vor Ende beendete ein technischer Defekt die grandiose Vorstellung der Startnummer 9 und übergab die Führung an
  
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  den BMW mit der Nr.25. Und zwei Stunden später war es tatsächlich so weit. Mit Zittern und Getriebegeräuschen gewann der BMW M3 GTR Nr.25 gleich bei seinem ersten Einsatz das 24h-Rennen am Nürburgring.
  Die eigentliche Sensation war in meinen Augen aber die Startnummer 43. Der einzige Ferrari im Feld fuhr von Startplatz 46 auf den zweiten Platz. Und das, wo das Fahrzeug sich schon nach zwei Stunden anhörte, als würde gleich der Auspuff abfallen.
  Des weiteren erwähnenswert auf Platz 16 der beste Scirocco und auf Platz 19 mit ca.350 PS, Frontantrieb und absoluten 24h Nordschleifenneulingen der beste OPC-Astra. Also was Manuel Reuter da seit Jahren anleiert, find ich wirklich spitzenmäßig. Riesenkompliment an die OPC-Truppe und weiter so.
  
  Fazit:
  
  
• Es war wieder mal absoluter Spitzenrennsport. Ich bin mir jetzt schon sicher, daß ich 2011 wieder dabei bin. Ein paar Negativpunkte möchte ich aber trotzdem noch loswerden:
  
  1. Leider gibt es mittlerweile eine wachsende Zahl an Gästen, die von der Veranstaltung an sich nicht die geringste Ahnung haben und sich den ganzen Tag die Birne mit Alkohol und sonstigen Drogen zuschütten und ihre Umgebung mit dem absoluten Müll belästigen, was man sich unter dem Thema Musik vorstellen kann. Jungs, bleibt bitte in Zukunft zu Hause. Ihr habt auf diesem Event absolut nichts verloren, euch fehlt jeder Respekt vor der fahrerischen Leistung der Rennfahrer und jegliches Gefühl dafür, wie man sich anderen Leuten gegenüber verhält.
     
  2. Naturgemäß ist es besonders nachts schwierig, den Rennverlauf im Auge zu behalten. Ein wesentlicher Schritt nach vorn wäre es, wenn alle Fahrzeuge ihre Startnummer auf fluoroszierender Folie hätten, wie es einige Teams schon seit Jahren praktizieren. Hoffentlich macht das Beispiel für 2011 Schule.
     
  
  Allen Fahrern vielen Dank fürs Mtfahren, allen Helfern im Vorder- und Hintergrund Kompliment für euren Einsatz, das war wieder mal eine Riesenshow. In diesem Sinne bis zum nächsten Mal.
  

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Bundo: 21.05.2010 22:57.